Arbeitsgruppe Referenzcurriculum Digital Humanities
Die AG Referenzcurriculum bietet Informationen und Orientierungen über mögliche Ausgestaltungen von Studiengängen der Digital Humanities an. Da die Digital Humanities eine heterogene Fachdisziplin sind, möchte die AG diese Heterogenität einerseits abbilden aber auch Orientierung für Kernbereiche der DH anbieten. Darüber hinaus werden Weiterentwicklungen des Fachs im Kontext von Studium und Lehre diskutiert.
Die Geisteswissenschaften umfassen eine große Gruppe von einzelnen Disziplinen, die sich mit allen Aspekten der menschlichen Gesellschaft, Kultur, Sprache und Geschichte sowie des Denkens und der Kommunikation befassen. Die Digital Humanities teilen diese Interessengebiete und versuchen die Prozesse der Gewinnung und Vermittlung neuen Wissens unter den Bedingungen einer digitalen Arbeits- und Medienwelt weiter zu entwickeln.
Dazu forschen und lehren sie z.B. im Bereich der Digitalisierung des Wissens und des kulturellen Erbes, der Anwendung und Weiterentwicklung von Werkzeugen, der Operationalisierung und Beantwortung von Forschungsfragen und der Reflexion über die methodischen und theoretischen Grundlagen der Geisteswissenschaften in einer digitalen Welt. Darüber hinaus decken sie aber auch spezialisierte Kennzeichnungen aus der deutschen Sprache wie (z.B. historische) Fachinformatik, Computerlinguistik oder Computerphilologie ab. Die Digital Humanities sind deshalb einerseits ein sehr weites Feld. In ihrer konkreten Umsetzung als Fach an einer Hochschule können sie sich andererseits aber auch auf bestimmte Teilbereiche, wie z.B. Sprache, Bilder, Film, Musik oder Geschichte, ausrichten und spezialisieren. Innerhalb der digitalen Geisteswissenschaften bildet die Computerlinguistik einen Bereich, der durch mehrere schon lange bestehende Studiengänge in der Etablierung als eigenständiges wissenschaftliches Fach relativ weit fortgeschritten ist, weshalb dieser Bereich in den Digital Humanities auch eine Sonderstellung einnimmt. Andere Bereiche der digitalen Geisteswissenschaften sind bisher weniger klar profiliert. Die Digital Humanities können in ihrem Verhältnis zu den schon länger bestehenden Fächern auf unterschiedliche Weise beschrieben werden. Manche sehen in ihnen eine Hilfswissenschaft zu den geisteswissenschaftlichen Fächern, deren Fragestellungen sie aufgreifen. Manche betrachten sie als eine angewandte Informatik, die für einen speziellen Gegenstandsbereich Informatik-Lösungen entwickeln. Wieder andere sehen in ihr eine allumfassende Geisteswissenschaft auf der Ebene der Methoden und digitalen Praktiken. Spätestens damit hätte sie ihren eigenen Gegenstand und ihre eigenen Methoden und würde so zu einem eigenständigen Fach.
Auf jeden Fall wirken die digitalen Geisteswissenschaften aber auch wieder zurück in die einzelnen Fächer, in denen digitale Methoden und Praktiken sich immer mehr durchsetzen und die dadurch verändert werden.
Da die Digital Humanities sich kontinuierlich weiterentwickeln möchte die AG diese Entwicklung mitgestalten und Orientierung anbieten. Der Begriff des „Referenzcurriculums“ versteht sich bewusst im Sinne einer Referenzarchitektur, nach dem Gebrauch des Begriffs in der Softwaretechnologie. Es soll also einerseits ein Modell beschreiben, mit dem einzelne konkrete Curricula verglichen werden können, andererseits ein Vokabular definieren, mit dessen Hilfe Umsetzungen möglichst präzise definiert werden können.
Diese Arbeit ist deshalb so wichtig, weil die Zahl der einschlägigen Studiengänge immer größer wird. Damit wird es schwieriger zu vermitteln, warum der Übergang von einem zum anderen Probleme bereiten sollte. Die wechselseitige Anerkennung von Studienleistungen wird erheblich vereinfacht, wenn sie studiengangsunabhängig definiert sind.
Die Akkreditierung von Studiengängen wird umso einfacher, je einfacher es ist, sich bei dem Studiengang auf einverständlich über einzelne Institutionen hinaus definierte Referenzwerte zu beziehen.
Definieren die DH Studiengänge ihre eigenen Orientierungspunkte nicht selbst, ist durchaus zu erwarten, dass andere versuchen, dies für sie zu tun.
Im Sinne der die DH kennzeichnenden Dynamik gilt es zudem auch aktuelle Fragen rund um das Thema Studium und Lehre zu diskutieren, um so neue Handlungsfelder identifizieren, diskutieren und wissenschaftlich erschließen zu können.
Webseite: http://dig-hum.de/ag-referenzcurriculum-digital-humanities
Mailingliste: https://lists.uni-koeln.de/mailman/listinfo/cceh-dhcurricular
Broschüre: Digitale Geisteswissenschaften
Arbeitspapier: Auf dem Weg zu einem Kern- und Referenzcurriculum der Digital Humanities
Convenors
Dr. Dennis Mischke
Leitung Ada Lovelace Center for Digital Humanities
Freie Universität Berlin
Universitätsbibliothek | Dienste für Forschung
Garystraße 39
14195 Berlin
Mail: dennis.mischke@fu-berlin.de
Tel: +49 331 977 4219
Web: www.fu-berlin.de/xrirpa3
Fernanda Alvares Freire
Institut für Germanistik
Gertrudenstraße 11, Torhaus, Raum 106
18057 Rostock
Mail: fernanda.freire@uni-rostock.de
Tel.: +49 381 498 2557
Dr. Philipp Hegel
Technische Universität Darmstadt
Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft
Residenzschloss 1
64283 Darmstadt
&
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
Hans-Kelsen-Forschungssstelle
Johann Wolfgang Goethe-Universität
Neue Mensa, Bockenheimer Landstraße 133
60054 Frankfurt am Main
–
Mail (Darmstadt): philipp.hegel@tu-darmstadt.de
Mail (Frankfurt/Mainz): Philipp.Hegel@adwmainz.de
Tel. (Darmstadt): +49 6151/16-57405
Tel. (Frankfurt/Mainz): +49 69/798-22211
Ehemalige Convenor
Prof. Dr. Bianca Burgfeld-Meise
Professorin für Medienpädagogik
Fachhochschule Südwestfalen
Bildungs- und Gesellschaftswissenschaften
Lübecker Ring 2 / Raum 20.107
59494 Soest
Mail: burgfeld-meise.bianca@fh-swf.de
Tel.: +49 2921 378 3514
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